Starke Schachsaison beim Schachclub Höchstadt: Erste wird Zweiter, Zweite ist Erster – SC Höchstadt 1 darf dank vier Siegen zum Saisonende als Vizemeister doch noch auf den Aufstieg hoffen

Hochspannung bis zur letzten Partie der Saison hat die Bezirksoberliga Oberfranken geboten. Höchstadt 1 wurde dank eines 6:2-Auswärtserfolgs beim SK Weidhausen hauchdünn vor dem TSV Kirchenlaibach Vizemeister. Weil Meister FC Nordhalben eventuell auf den Aufstieg verzichtet, kann Höchstadt auch nach Saisonende mit der Regionalliga Nord-West liebäugeln. Der SC Höchstadt 2 hatte die Saison bereits vor vier Wochen beendet und den Meistertitel in der Kreisliga Bamberg gefeiert.
 
Der neunte und letzte Spieltag sorgte mit einem Ferndreikampf für Dramatik. Zwar sicherte sich Tabellenführer FC Nordhalben dank eines 6:2-Siegs souverän den Meistertitel, doch ebenso wichtig war das Duell um Platz 2. Nordhalben verzichtet eventuell auf den Aufstieg, so dass der Vizemeister jubeln dürfte. Höchstadt hatte sich mit Siegen gegen Helmbrechts, Michelau und Sonneberg aus dem Mittelfeld nach oben gespielt. Der TSV Kirchenlaibach 1 lag jedoch weiterhin um einen halben Brettpunkt vor dem SC Höchstadt 1. Kirchenlaibach gewann hoch mit 5,5:2,5 beim Absteiger Helmbrechts, doch gleichzeitig triumphierte Höchstadt beim SK Weidhausen mit 6:2. Mit gleichen Mannschaftspunkten und Brettpunkten wurde Höchstadt Vizemeister, wegen des glücklichen 4,5:3,5-Siegs gegen Kirchenlaibach am dritten Spieltag.
Höchstadt zeigte gegen das Mittelfeldteam aus Weidhausen eine starke Mannschaftsleistung, verlor keine Partie. Karsten Theiss und Sebastian Dietze besorgten die 2:0-Führung nach zwei Stunden, beide hatten eine Figur erobert. Am Spitzenbrett sicherte Lukas Schulz in ausgeglichener Position einen halben Zähler. Der 16-Jährige ist mit sieben Punkten aus neun Partien Höchstadts erfolgreichster Spieler, dahinter folgen Theiss und Dietze. Tobias Schwarzmann erhöhte dann auf 3,5:0,5 – hatte allerdings Glück, weil sein Gegenspieler einen Mattangriff übersah. Christian Koch, der zweite 16-jährige im Team, war in komplizierter Stellung mit einem Remis zufrieden und auch Tomasz Gorniak willigte mit schlechter Bedenkzeit in ein Remis ein. Gorniak feierte an diesem Spieltag seinen 60. Geburtstag, hält als Senior im Team mit den Jugendlichen weiterhin gut mit. Sein Bruder Janusz Gorniak steuerte dann die vierte Siegpartie bei, er hatte in unübersichtlicher Stellung den gegnerischen König nach vier Stunden Spielzeit erfolgreich attackiert. Die verbleibende Partie hatte Christopher Heckel, sein Endspiel sollte sich noch fast zwei Stunden lang hinziehen. Zunächst stand er lange besser, dann drohte die Partie im Springer-und-Läufer-Endspiel zu kippen. Bei immer knapper werdender Bedenkzeit einigten sich die Kontrahenten in schwieriger Endspielstellung auf Remis – der 6:2-Auswärtssieg bescherte die Vizemeisterschaft.